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Wer ist Naa und was tut sie?

Naa ist ein Christkind (geboren am 24.12.1963 in Roi Et /Isan)! Trotzdem ist sie Buddhistin und sehr gläubig, wie nahezu alle Thais. Ein recht starker Aberglaube kommt allerdings auch dazu.

Sie war bis zu ihrem 22. Lebensjahr in Ausbildung, die meiste Zeit davon in einer staatlichen Ganztagsschule. Sie lernte dort lesen und schreiben, die 4 Grundrechnungsarten, Thailändische Geschichte und Sagen sowie Beten. Hiermit habe ich keinen offiziellen Lehrplan beschrieben, sondern nur das genannt was ich bei vielen Leuten herauszuhören glaubte. Böse Zungen behaupten, dass die Regierung die unteren Bevölkerungsschichten bewusst dumm halten will. Die Unkenntnis einer Thai mit langjährigen Schulausbildung gipfelt in der Frage an einen Europäer: „Gibt es in eurem Land auch einen Mond?“. Wenn ich mehr gesicherte Erkenntnisse über das Schulwesen habe,  werde ich auch dazu schreiben. Danach machte sie wohl so etwas, was wir als eine Banklehre bezeichnen würden. Sie arbeitete dann in einer Bank, bis sie von Ihrem Mann genötigt wurde, den Job aufzugeben und seine Gartenprodukte auf dem Markt zu verkaufen.

Da das Geld vorne und hinten nicht reichte, ging sie für 18 Monate nach Moskau und arbeitet in einem Massageinstitut. Das Geld, das sie verdiente, schickte sie der Familie. Als sie wieder zu Hause war, war der Familienfrieden soweit gestört, dass sie sich vor 4 Jahren von ihrem Mann getrennt hat. Ihre damals 16järige Tochter ging noch zu Schule und wurde von ihrem Ex unterstützt. Ihre 24järige Tochter war verheiratet und hatte eine einjärige Tochter. Naa ist also Oma. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ihre Enkelin zu unterstützen kam sie nach Phuket und arbeitete dort als Masseurin in einer Sauna. Zusätzlich ging sie auch noch putzen. Ihr Tagesablauf war vorgegeben: 5 Uhr aufstehen, den eigenen Bereich putzen, den Saunabereich putzen. Von 10 bis 21 Uhr massieren und dann - wenn Geld vorhanden – einen tiefen Schuck nehmen und schlafen gehen. Dies alles für ca. 13.000 Baht pro Monat im Jahresdurchschnitt. Wenn dann Miete, Umlagen und Verpflegung bezahlt waren, blieb kaum noch etwas für die Enkelin übrig.

Naa "take care us"

 

 

 

Seitt Sie bei uns wohnt, hat sich ihr Leben grundlegend geändert. Am Anfang stand sie noch jeden Morgen um fünf Uhr auf und begann mit dem aufräumen und putzen, heute schläft sie auch schon mal bis 7 oder 8 Uhr. Wir haben weder Tätigkeiten noch Arbeitszeiten vereinbart. Wir haben vereinbart: „She take care us and we take care her“. Wir geben ihr die finanziellen Mittel um ihre Enkelin zu unterstützen, ein Zimmer mit Klimaanlage und Kabel-TV, Speisen und Getränke sind frei. Ihr „Taschengeld“ verdient sie damit, dass sie jeweils 7 Stunden pro Woche, in drei Schweizer Haushalten putzt. Weil sie so gut arbeitet, bekommt sie 100 Baht in der Stunde. Der Normalpreis liegt bei 30 bis max.  40 Baht/Stunde.

Abgesehen von den 14 Stunden pro Woche ist sie täglich 24 Stunden am Tag für uns da. Wenn sie Joggen oder eine Freundin besuchen geht, macht sie das immer nur nach Ab- sprache. Einen freien Tag hat sie sich noch nie genommen.

Sie sagt, sie sei nun sehr glücklich. Zumindest in der Anfangszeit hat sie nachts oft geweint, Töchter und Enkelin fehlen ihr sehr. Zudem fühlte sie sich sehr einsam, da sie keine „echten“ Freunde gefunden hat. Sie sieht uns wohl als ihre Ersatzfamilie an. Sie ist nun seit fast fast einem Jahr bei uns und hat sich noch nicht einen einzi- gen freien Tag genommen.