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Sawasdee krap

Radscha, Wolfgangs Freundin, hat thailändische Sprachen studiert und uns aufgeklärt. Ich hoffe, dass ich das was sie sagte auch einigermaßen richtig wiedergeben kann.

Grundsätzlich gibt es 3 (Amts-) Sprachen in Thailand, wobei 2 davon im täglichen Leben keinerlei Rolle spielen. Eine wird nur vom Adel und hohen Würdenträgern, die andere nur vom Königshaus gesprochen.

Bleibt die Amtssprache „Thai“, sie entspricht dem Dialekt der Region Bangkok. Das Alphabet hat 44 Konsonanten und 33 Vokale. Etwa 95% der Thais sprechen eine der mehr als 60 Tai-Kadai-Sprachen. Viele Thais aus dem Isan arbeiten in Südthailand. Sie verstehen sich untereinander recht gut, obwohl die Sprache im Isan der Laotischen recht nahe ist und manche Wörter und Begriffe sehr unterschiedlich sind. So ist das Wort „samlok kliang“ der Isansprache entnommen, im Süden ist es „Saleng“. Ob die Wörter richtig geschrieben sind? Ganz sicher! Es gibt nämlich nichts Offizielles. Schrimps ist in Thai: Gung, Goong, Kung, Koong. Vier Schreibweisen, alle richtig, wobei die beiden letzten Schreibweisen selten zu sehen sind. Ca. 5% der Bevölkerung sprechen Chinesisch, Malaysisch, oder den Grenzregionen nahestehende Sprachen.

Doch bleiben wir bei der Amtssprache Thai. Thai ist vom Ursprung her eine Sprache mit einsilbigen Wörtern wie z.B. Mu. Dieses Wort kann von den Thai in 5 Variationen ausgesprochen werden. Jede Variation kann etwas grundlegend anderes bedeuten wie z.B. Brust, Schwein, Kniescheibe, Gabel oder Baum (die letzten 3 habe ich mir ausgedacht). Dazu kommt, dass das Mu für Schwein auch Pferd (ausgedacht) bedeuten kann. Dies ist jedoch nur über den Kontext zu erkennen. So sind bis zu 15 Bedeutungen bzw. Übersetzungen für ein einsilbiges Wort möglich.

Radscha hat uns die 5 Variationen von „Mu“ vorgesprochen. Sie war erstaunt, dass wir keine Unterschiede in den Variationen erkannten. Sie sagte also noch einmal sehr langsam und gut artikuliert „Mu“. Es war für uns aber immer noch 5 mal das gleiche „Mu“.

Zum Glück sind die Thais sehr freundlich und bemüht, uns zu verstehen, wenn wir in Thai radebrechen.

Ich frage mich, wie man eine Tonsprache lernen soll, wenn man die unterschiedlichen Variationen nicht hört. Wir werden wohl immer auf die Freundlichkeit der Thais angewiesen sein.

Oh my Buddha, fast hätte ich die zweitwichtigste Sprache Thailands vergessen:   Thinglish!

Ein Beispiel: Peepo say, mou in hou, no impotent no dangerat .

Wörtlicht:     People say, mouse in house not importent not dangerous.

Gemeint:      Someone told me, that there is a mouse in our house, but that is not important, because it is not dangerous.

Ich habe mich oft gefragt wer Peepo ist. Er oder Sie ist war mal hier und mal dort, ist fast überall aufgetaucht. Es war richtig verwirrend. Nach langer Zeit habe ich dann verstanden: "peepo" ist "people". Diese Vokabel wird verwendet für "Jemand, jeder, Leute, Person, wer auch immer, ... ". Es ist also kein Wunder wenn peepo überall auftaucht.

Regina, die ein wesentlich besseres Englisch spricht als ich, hat riesige Probleme, thinglish sprechende Thais zu verstehen. So muss ich oft als Dolmetscher herhalten. Dies geht sogar so weit, dass Frank (Deutscher) sagte: "Schade, dass Regina kein Englisch spricht". Das kam in diesem Fall daher, dass ich auch für Regina geantwortet habe.

Würde ein Thai Regina einen 1000 Baht-Schein hinhalten und fragen: "You change?", würde Regina antworten: "I´m very sorry, but I have only some coins in my wallet. But you can try to change the banknote at the currency exchange office in the parallel street". Der Thai würde sie nicht verstehen und sich kopfschüttelnd abwenden. Ein "no have" von Regina hätte er verstanden, aber so etwas kommt ihr (noch) nicht über die Lippen.

Regina, sorry für die Unterstellung.

Naa fragte mich vorhin: "Mikel eat beer?". Nein, sie fragte nicht ob ich Bier esse, sondern ob ich ein Bier zum Dinner trinken möchte. Ich antwortete mit einem schlichten "Yes". Sie verstand!

 

 

 

 

 

 

 

Sawasdee krap,

Dies zu schreiben bzw. zu sprechen hat es auch in sich. Bei Sawasdee werden das s vor dem d, und bei krap, das r vor dem a, nicht gesprochen.

 

"Nein" ist in Thai: "mei". Steht dieses "mei" am Satzanfang, so ist es eine Verneinung. Steht das "mei" am Satzende, so ist dies eine Frage.

Ein Beispiel:

"sawasdee mei" ist: "Wie geht es dir?"

"mei sawasdee" ist. "Mir geht es schlecht."

 

Warum die Thaisprache und -schrift so schwierig zu romanisieren ist? O.K. darüber könnte man einige Bücher schreiben. Eine kurze Einführung kann man sich bei Wikipedia unter dem Such- begriff thailändische Schrift ansehen.

Link: Wikipedia